Cannabinoide können die durch einen Herzinfarkt verursachte krankhafte Vergrößerung des Herzens mindern. Das berichten Forscher um Jens Wagner und Georg Ertl von der Universität Würzburg im Fachmagazin „British Journal of Pharmacology“ (Aprilausgabe).
Die Wissenschaftler verabreichten Ratten nach einem Infarkt täglich eine Dosis synthetischer Cannabinoide. Dadurch konnte der zu niedrige Blutdruck und die Störung der Blutgefäßfunktion verhindert werden kann. Allerdings führte es auch zu einem erhöhten Füllungsdruck in der linken Herzkammer, was sich langfristig negativ auswirken kann.
Weitere Forschung sei nötig, um die Wirkung von Cannabinoiden auf die Herzfunktion zu verstehen, so Wagner. Dennoch könne davon ausgegangen werden, dass diese Stoffgruppe bei Infarkten eine schützende Wirkung hat.
Cannabinoide kommen auch natürlicherweise im Körper vor und haben viele Funktionen. Unter anderem steigern sie den Appetit und lindern Schmerzen. Auch die berauschenden Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze, aus der Haschisch und Marihuana gewonnen werden, gehören zu den Cannabinoiden.
ddp/bdw ? Felicitas Eckrich