Eine Matrix aus synthetischem Hydrogel könnte bald zur Herstellung von neuem Gewebe dienen. Diese Gele ermöglichen Zellen die Wanderung durch das Gewebe, da sie empfindlich sind gegenüber bestimmten Proteasen, berichten Wissenschaftler in der Zeitschrift Proceedings of the National Acadamy of Science (Online Early Edition, April 7 – 11, 2003).
Bisher mussten Wissenschaftler bei der Herstellung künstlicher Gewebe auf natürliche Biomaterialien wie Fibrin oder Kollagen zurückgreifen. Nun haben Jeffrey Hubbel von der ETH in Zürich und seine Kollegen eine synthetische Matrix entwickelt, welche die Aufgabe dieser Biomaterialien übernehmen könnte.
Wichtig bei Herstellung derartiger Gewebe ist die Nachahmung der so genannten extrazellulären Matrix, in welche die Zellen im Körper eingebettet sind. Diese besitzt bestimmte Eigenschaften, die es Zellen möglich machen, sich in der Matrix zu bewegen. Die Bewegung erfordert die Aktion von Proteasen, also Enzymen, die Proteine – und damit Bestandteile der Matrix – spalten und so einen Weg für die Zellwanderung schaffen können.
Um die Wirksamkeit dieser Matrix zu demonstrieren, erzeugten die Wissenschaftler Defekte an Schädelknochen von Ratten. Unter Verwendung des Hydrogels konnte bei allen Ratten eine vollständige Reparatur dieser Schäden erzielt werden.
Stefanie Offermann