Die Menschenaffen im westafrikanischen Gabun sind stark bedroht. Gorillas und Schimpansen leiden unter der Ebola-Epidemie und werden zusätzlich noch durch illegale Jagden dezimiert. Eine im Fachmagazin “Nature” (Online-Vorabveröffentlichung) erschienene Studie amerikanischer Forscher belegt nun, dass die Populationen in den vergangenen zwanzig Jahren drastisch zurückgingen.
Bisher galt als bestes Anzeichen einer gesunden Affenpopulation ein intakter Regenwald. Gabun verfügt noch über eine weite Fläche von Regenwald, die weitgehend unberührt ist. Dennoch nahm die Zahl der Gorillas und Schimpansen seit 1991 um mehr als fünfzig Prozent ab, wie Forscher um Peter Wash von der Princeton-Universität beobachteten. Wenn nicht sofort Maßnahmen ergriffen werden, könnte die Population in den nächsten dreißig Jahren weiter sinken, warnen die Wissenschaftler.
In den vergangenen Jahren rückten die vier großen Städte in Gabun immer näher an den Wald heran. So kam es zu immer häufigerem Kontakt von Menschen und Affen. So, vermuten die Forscher, konnten sich die Primaten mit dem Ebolavirus infizieren. Zwar werde die Krankheit sie nicht völlig ausrotten, jedoch seien kleine, zerstreute Gruppen nicht überlebensfähig, befürchten die Wissenschaftler. Wash mahnt zur Eile: Bei Ebola dürfte nicht der selbe Fehler wie bei der Jagd gemacht werden, deren Auswirkungen auf die Affenbestände jahrelang ignoriert wurde.
ddp/bdw ? Felicitas Eckrich