Bakterien, die in Kläranlagen ihren Dienst tun, dürfen nicht in die Umwelt gelangen und bereiten daher bei ihrer Entsorgung oft erhebliche Probleme. Japanischen Forschern ist es nun jedoch gelungen, die Bakterien nach getaner Arbeit mit einem Magneten einzusammeln und in einem Kreislauf erneut zur Reinigung des Abwassers zu verwenden, berichtet das Magazin „Nature“ in seiner Online-Ausgabe.
Der Klärtechniker Yasuzo Sakai von der Utsunomiya-Universität in Tochigi und seine Kollegen „fütterten“ die Bakterien mit Eisenpulver. Die Bakterien nahmen das Pulver auf und konnten anschließend problemlos mit einem Magneten eingesammelt werden. In einer Pilotanlage haben die Forscher bereits gezeigt, dass das Verfahren funktioniert.
Bisher werden die Bakterien entweder aus dem Klärwasser herausgefiltert oder setzen sich in großen Becken am Grunde der Anlage ab, wo sie dann abgesaugt werden. Diese Verfahren sind jedoch teuer und zeitaufwändig. „Die magnetische Trennung funktioniert dagegen schnell und zuverlässig“, betont Sakai. Kollegen Sakais sind jedoch noch skeptisch, ob die Erfindung auch in großtechnischem Maßstab anwendbar ist.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek