Wer im Herbst ein Kind zeugt, bringt eher einen Jungen zur Welt. Im Frühjahr dagegen zeugen Paare vermehrt Mädchen, berichten italienische Forscher im Fachmagazin „Human Reproduction“ (Bd. 18, S. 885).
Die Gynäkologen um Angelo Cagnacci von der Poliklinik in Modena hatten die Daten von über 14.000 Geburten ausgewertet. Demnach hat der Zeitpunkt der Zeugung einen Einfluss auf die Geschlechterverteilung der Kinder: Paare, die in den Monaten September bis November ein Kind zeugten, brachten zu 54 Prozent Jungen zur Welt. Bei Zeugung in den Monaten März bis Mai waren es dagegen nur 49 Prozent. Insgesamt sind 51 Prozent der Neugeborenen Jungen.
Auch die Zeugungsrate schwankt mit der Jahreszeit. Am meisten Kinder zeugen Paare im Herbst zwischen September und November, genau in der Zeit, in der eher Jungs entstehen. Für die Forscher ist das kein Zufall: Da männliche Neugeborene eher sterben als weibliche, habe die Natur männliche Nachkommen in Zeiten gefördert, die für eine Schwangerschaft und eine Geburt optimal sind, schreiben die Forscher. Welche biologischen Mechanismen aber die saisonale Abhängigkeit der Zeugung bestimmten, wissen die Wissenschaftler nicht.
ddp/bdw ? Marcel Falk