Wer einem Neandertaler zur Begrüßung die Hand reicht, würde zumindest am Händedruck sein Gegenüber nicht als Steinzeitmenschen erkennen: Eine Computersimulation ergab, dass die Hände unserer ausgestorbenen Verwandten genauso geschmeidig waren wie die des modernen Menschen. Das berichten amerikanische Forscher im Fachmagazin „Nature“ (Bd. 422 Nr. 6930)
Der Anthropologe Wesley Niewoehner und seine Kollegen von der Universität in San Bernadino nahmen im französischen La Ferrassie entdeckte Handknochen unserer ausgestorbenen Verwandten näher unter die Lupe. Eine Computeranalyse ergab dabei, dass Neandertaler Daumen und Zeigefinger problemlos zu einem O formen konnten.
Diese Fähigkeit besitzen heute außer dem Menschen nur wenige höhere Primaten. Sie ist Voraussetzung, um geschickt mit Werkzeugen umgehen zu können, betonen die Forscher. Dass der Neandertaler vom modernen Menschen vor etwa 30.000 Jahren aus Europa verdrängt wurde, hätte also nicht am unterschiedlichen Knochenbau der Hände gelegen, wie mehrfach vermutet wurde.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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