Die unterschwelligen elektrischen Reize lösten keine messbare Aktivierung im Gehirn aus, stellten die Forscher um Felix Blankenburg fest. Stattdessen war jedoch die Aktivität in der Hirnregion vermindert, die für die Hand zuständig ist. Zudem wirkten sich die unterschwelligen Reize auf die Wahrnehmung der Probanden aus: Gaben die Forscher einen schwachen Reiz, konnten die Probanden dreißig Sekunden später einen stärkeren Impuls schlechter erkennen als ohne ein vorausgehendes schwaches Signal.
Offensichtlich aktivieren subjektiv nicht wahrnehmbare Reizungen der Haut hemmende Nervenbahnen im Gehirn, schreiben Blankenburg und seine Kollegen. Dadurch würden diese unwichtigen Reize quasi aus dem Bewusstsein ausgeblendet, gleichzeitig aber auch die Verarbeitung nachfolgender stärkerer Reize gehemmt. Schwache elektrische Reizungen könnten daher möglicherweise in der Schmerztherapie eingesetzt werden, hoffen die Berliner Forscher. Beispielsweise könnten damit Phantomschmerzen behandelt werden, wie sie nach Amputationen auftreten.