Amerikanische Forscher wollen mit einem Bakterium den Gestank von Schweinegülle bekämpfen. Der rote Mikroorganismus kann bis zu 93 Prozent stinkender Substanzen aus Gülle abbauen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Applied and Environmental Microbiology (Band 69, Seite 1710).
Alan DiSpirito von der Universität in Ames und seine Kollegen war aufgefallen, dass manche Güllegruben im Sommer ihre Farbe von braun nach rot wechselten. Die Farbe rührt von dem bislang unbekannten roten Bakterienstamm Rhodobacter PS9 her, fanden die Forscher haraus. Die Bakterien brauchen mindestens 15 Grad Celsius, um zu wachsen. Bei optimalen Temperaturen vermehren sie sich innerhalb von drei Wochen so stark, dass sie 80 bis 93 Prozent aller stinkenden organischen Gase abbauen können. Zehn Prozent aller Bakterien in der Grube sind dann Rhodobacter PS9. Um den Güllegeruch zu verhindern, müssen Landwirte ihre Gülle also nur mit diesen Bakterien beimpfen.
Rhodobacter gehört zu den photosynthetisch aktiven Bakterien. Er kann also wie eine Pflanze mit Hilfe von Licht Energie gewinnen. Die roten Pigmente aus Rhodobacter sind für die Lichtreaktion nötig und bilden die rote „Blüte“ in den Güllegruben.
ddp/bdw ? Birgit Schätz
Teilen: