Ein Bestandteil der Spinatpflanze könnte den Impfstoff gegen Milzbrand sicherer machen. Das berichten US-Forscher auf der Biowaffen-Tagung der amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie in Baltimore. Bisherige Impfstoffe sind mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden und in den USA nur für Soldaten vorgeschrieben.
Mit der zunehmenden Angst vor biologischen Waffen in den USA wächst auch das Bedürfnis nach einer wirksamen Impfung gegen den
Milzbrand-Erreger. Derzeit wird ein in seiner Krankheitswirkung abgeschwächter Bestandteil des Milzbrand-Erregers, das so genannte protektive Antigen (PA), als Impfstoff verwendet. Diese Impfung verursacht jedoch häufig Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen, Fieber oder Kopfschmerzen.
Die Wissenschaftler um Alexander Karasev von der Thomas-Jefferson-Universität in Philadelphia haben nun einen neuen Impfstoff entwickelt, der Bestandteile aus der Spinatpflanze enthält. Dazu schleusten sie ein genetisch verändertes Tabak-Virus in die Spinatpflanzen ein. Das Virus bringt die Pflanzen dazu, PA-Fragmente zu produzieren, die aufbereitet als Impfstoff verwendet werden können.
Der Impfstoff aus Pflanzenbestandteilen könnte die Nebenwirkungen einer Impfung verringern, hoffen die amerikanischen Forscher. Derzeit wird bereits getestet, ob der Impfstoff bei Versuchstieren wirksam ist. Um die Substanz jedoch routinemäßig einsetzen zu können, sind noch einige weitere Tests nötig.
ddp/bdw – Christine Amrhein