Seit 1996 führten die Forscher auf drei bodenkundlich unterschiedlichen Standorten auf der Wildeshauser Geest in Niedersachsen Dauerversuche durch, um die Qualitätsverbesserung landwirtschaftlich genutzter Flächen durch Kompost zu erforschen. Bei den Feldversuchen sind jährlich verschiedene Mengen und unterschiedlich abgesiebte Frisch- und Fertigkomposte aufgetragen worden ? mit und ohne zusätzliche mineralische Stickstoffdüngung.
Dabei kamen ausschließlich qualitativ hochwertige, handelsübliche Komposte mit nachweislich niedrigen Schwermetallgehalten zum Einsatz, so dass die Schwermetallgehalte der Böden nach fünfjähriger Kompostanwendung keine nennenswerte Erhöhung aufwiesen und weit unter den von der Abfallklärschlammverordnung vorgeschriebenen tolerierbaren Werten lagen. Das umfangreiche Untersuchungsprogramm umfasste Verfahren der Bodenphysik, der Gelände- und Mikroklimatologie und der Mykorrhiza-Forschung sowie das Erfassen der Ernteerträge.
Der Komposteinsatz hatte neben positiven bodenphysikalischen Effekte auch mikroklimatische Auswirkungen, die beispielsweise das Wachstum von Mais-Jungpflanzen positiv beeinflussen. Nach mehrjähriger Kompostaufbringung zeigte sich ein deutlicher Anstieg der Ernteerträge. Unerlässlich war allerdings in jedem Fall eine zusätzliche Stickstoffdüngung.
Jahr für Jahr fallen in Deutschland erhebliche Mengen nativ organischer Abfälle an. Sie werden verbrannt und deponiert oder als Grüngut und Kompost in ökologische Kreisläufe zurückgegeben. Die Bremer Langzeitstudie belegt, dass die durch die in den Kommunen bei der Getrenntmüllsammlung in großen Mengen anfallenden Bioabfälle – eine verantwortliche Trennung vor der Kompostierung vorausgesetzt – auf sandigen, erosionsanfälligen Böden sinnvoll in der Landwirtschaft eingesetzt werden können.