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Kokon im Netz der Schwarzen Witwe

Astronomie|Physik

Kokon im Netz der Schwarzen Witwe
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Das Bild zeigt die langgezogene Wolke aus hochenergetischen Partikeln im Röntgen- (rot/weiß) und optischen Bereich (grün/blau). (Foto: Rötgenaufnahme: NASA/CXC/ASTRON/B.Stappers et al., optische Aufnahme: AAO/J.Bland-Hawthorn & H.Jones )
Um einen Pulsar mit dem Spitznamen „Schwarze Witwe“ haben Astronomen eine doppelte Schockwelle entdeckt. Der alternde Pulsar ist immer noch in der Lage, einen Schwall energiereicher Teilchen und Antiteilchen zu erzeugen, die seinen Begleitstern allmählich zerstören. Das berichten Benjamin Stappers von der niederländischen Organization for Research in Astronomy und seine Kollegen im Wissenschaftsjournal Science.

Die Forscher entdeckten den länglichen „Kokon“ aus schnellen Teilchen mit dem Röntgenteleskop Chandra. Bei seinem Sturzflug durch die Galaxis mit einer Million Kilometer pro Stunde erzeugt der schnell rotierende Neutronenstern eine Art Bugwelle, die im sichtbaren Licht zu sehen ist. Mit Chandra entdeckten die Forscher eine zweite, nur im Röntgenlicht sichtbare Schockwelle, den „Kokon“.

„Damit ist zum ersten Mal eine doppelte Schockstruktur entdeckt worden“, sagt Stappers. „Jetzt können Astronomen Theorien über die Winde von Pulsaren und ihre Wechselwirkung mit der Umgebung testen.“

Der Schwarze-Witwe-Pulsar gehört zu den so genannten Millisekunden-Pulsaren. Er dreht sich innerhalb von 1,6-tausendstel Sekunden einmal um sich selbst. Er ist vermutlich schon Milliarden Jahre alt, wird aber durch einfallendes Material von seinem Begleitstern zu seiner atemberaubend schnellen Rotation angetrieben.

Die Chandra-Bilder zeigen, dass der Pulsar trotz seines hohen Alters und schwachen Magnetfeldes noch in der Lage ist, Teilchen auf hohe Geschwindigkeiten zu beschleunigen. Wie die Autoren schreiben, liegt der Schlüssel für dieses Phänomen in der hohen Rotationsgeschwindigkeit der „Schwarzen Witwe“.

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