Amerikanische Forscher haben ein Gen entdeckt, das für die Verbreitung von Tumorzellen im Körper sorgt. Im Tierversuch haben sie das Gen Cyklin D1 ausgeschaltet und festgestellt, dass sich bei den behandelten Tieren keine Metastasen bilden. Das berichten Richard Pestell von der Georgetown University und seine Kollegen im Magazin Molecular Biology of the Cell (Online-Vorabveröffentlichung vom 28. Februar).
Das von dem Gen codierte Eiweiß Cyklin D1 ist Teil des Zyklus, der die Zellteilung reguliert. In Brustkrebszellen wird Cyklin D1 oft überproduziert. Zuviel von diesem Protein assoziieren Krebsforscher seit längerem mit einem schlechten Verlauf der Krankheit. In früheren Studien wurde schon gezeigt, dass Mäuse, die kein Cyklin D1 haben, resistent gegen manche Brustkrebsarten sind. Die neue Erkenntnis zeigt nun, dass dadurch auch die Bildung von Metastasen verhindert werden kann.
Neben unkontrollierter Zellvermehrung machen vor allem Metastasen viele Krebserkrankungen gefährlich. Tumorzellen wandern in andere Gewebe aus und können dort neue Geschwüre bilden. So treten auch nach Jahren häufig wieder Tumore auf, die vom Mutterkrebsgeschwür abstammen. Die Forscher erhoffen sich neue Therapiemöglichkeiten, wenn sie mehr darüber wissen, wie Metastasenbildung funktioniert.
ddp/bdw – Birgit Schätz