Der frühe Mensch war vermutlich nicht schuld am Aussterben der Megafauna in Nordamerika vor etwa 11.000 Jahren. Viel mehr war das Klima verantwortlich, berichten amerikanische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Journal of World Prehistory“. Frühere Theorien hatten in Betracht gezogen, dass der Mensch in der letzten Eiszeit durch massive Jagd die Mammuts und andere Großsäuger ausrottete.
Die Forscher um den Anthropologen Donald Grayson von der Universität Washington untersuchten die Fundgeschichte von mehr als siebzig Orten, die einen Zusammenhang zwischen der frühen Großwildjagd und den Aussterben der Großsäuger nahe gelegt hatten. Sie fanden kaum Hinweise darauf, dass die Jagd tatsächlich eine entscheidende Rolle dabei gespielt haben könnte.
Knapp fünfzig der untersuchten Fundorte zeigten etwa gar keine Verbindung zwischen menschlichen Artefakten und ausgestorbenen Tieren. Außerdem fanden die Wissenschaftler keinerlei Indizien dafür, dass die Menschen auch Jagd auf andere Tiere wie zum Beispiel Bären, Faultiere oder Säbelzahntiger gemacht hatten, die zur gleichen Zeit wie die Mammuts ausstarben.
Die Forscher vermuten, dass Kilmaveränderungen zum Aussterben der Tiere geführt haben. In weiteren Studien wollen sie nun untersuchen, wie jede einzelne Art mit dem Klima und der Vegetation interagiert hat.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff