Also suchten Jon Levine und seine Kollegen von der Northwestern Universität in Evanston nach einer anderen Ursache. Sie untersuchten Mäuse, denen der Progesteronrezeptor fehlt. Ohne diesen Rezeptor kann das weibliche Hormon, das normalerweise nur mit der weiblichen Fortpflanzung und mit mütterlichem Verhalten assoziiert wird, nicht wirken.
Das Ergebnis war: Alle untersuchten Mäuse ließen ihre Sprösslinge leben und zeigten außergewöhnlich starkes Brutpflegeverhalten. Aus der Kontrollgruppe töteten 74 Prozent der Mäuseväter ihre Kinder.
Gegen andere Männchen waren die Mäuse, denen der Progesteronrezeptor fehlte, genauso aggressiv wie normale Mäuse. Dieses Verhalten zwischen erwachsenen Männchen ist abhängig vom Testosteron. Aus den Ergebnissen schließen die Forscher, dass Progesteron bei Mäusevätern das Schlüsselhormon dafür ist, den Nachwuchs zu töten.