Die gemeinsame Aktivierung von zwei verschiedenen Rezeptortypen in den Nervenzellen des Rückenmarks trägt vermutlich zur Entstehung chronischer Schmerzen bei. Das berichtet ein deutsch-österreichisches Forscherteam in der Fachzeitschrift „Science“ (Bd. 299, S. 1237).
Chronische Schmerzen können nach Entzündungen, Verletzungen oder Nervenschädigungen entstehen. Bislang war bekannt, dass bestimmte Neuronen des Rückenmarks eine Bedeutung für dauerhafte Schmerzüberempfindlichkeit haben. Diese lassen sich durch die so genannte Substanz P aktivieren, die mit der Schmerzempfindung in Zusammenhang steht.
Wenn nun die Rezeptoren für Substanz P zusammen mit einer anderen Rezeptorart gleichzeitig aktiviert werden, führt dies zur so genannten Langzeitpotenzierung der Synapsen an den Schmerzzellen, stellten die Heidelberger und Wiener Wissenschaftler fest.
Die Langzeitpotenzierung führt zu einer Verstärkung der Verbindungen zwischen den einzelnen Neuronen. Die gefestigten Verbindungen könnten dazu beitragen, dass Schmerzreize dauerhaft stärker verarbeitet werden, nehmen die Neurowissenschaftler an.
Christine Amrhein
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