Aus Prionen, den Erregern des Rinderwahns und der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, haben amerikanische Forscher hauchdünne Drähte produziert. Damit könnten in Zukunft winzige Schaltkreise in Computern und Sensoren gebaut werden, sagte Forschungsleiterin Susan Lindquist am Jahrestreffen der Amerikanischen Vereinigung zur Förderung der Wissenschaften (AAAS) in Denver.
Das Team vom Whitehead-Institut in Boston formte die Drähte aus Hefe-Prionen. Diese falsch-geformten Eiweiße zwingen andern Proteinen ihre Form auf und bilden natürlicherweise lange Fasern. Die Forscher gaben deshalb einige Hefe-Prionen in ein Reagenzglas mit Eiweißen und erhielten so bis zu einem Millimeter lange und nur einen Zehntausendstel Millimeter dicke Fasern. Diese seien äußerst stabil, freut sich Lindquist.
Um die Fasern nun leitend zu machen, beschichteten die Forscher sie mit Gold oder Silber. Lindquist hat für die Technologie bereits ein Patent beantragt. In Zukunft sollen die Drähte noch länger und dünner werden, sagt die Forscherin.
Prionen von Rind oder Mensch eignen sich dagegen nicht zur Bildung von Nanodrähten. Die falsch geformten Eiweiße lagern sich im Gehirn von befallenen Rindern und Menschen nicht zu Fasern, sondern zu Klumpen zusammen.
ddp/bdw – Marcel Falk
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