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Rätsel um Besiedlungsgeschichte Madagaskars gelöst

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Rätsel um Besiedlungsgeschichte Madagaskars gelöst
Alle Raubtiere auf Madagaskar stammen von einer einzigen Art ab, die offenbar vor Millionen von Jahren über das Meer auf die Insel kam. Das legen Genanalysen amerikanischer Biologen nahe. Die Ergebnisse ihrer Forschungen schildern John Flynn vom “Field Museum” in Chicago und seine Kollegen in der Fachzeitschrift “Nature” (Bd. 421, S. 734).

Der nachtaktive Fanaluk, auch Ameisenschleichkatze genannt, lebt in den Auwäldern Madagaskars. Er ernährt sich von Regenwürmern und anderen Wirbellosen und ist vom Aussterben bedroht. (Bild: Field Museum Chicago)

Die Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars ist einzigartig. Achtzig Prozent der auf der viertgrößten Insel der Welt lebenden Arten kommen nur dort vor. Wann und wie Säugetiere die vor der Ostküste Afrikas gelegene Insel besiedelten, war lange ein Rätsel, da Fossilfunde selten und lückenhaft sind. Daher analysierten die Biologen um Flynn das Erbgut von zwanzig verschiedenen Säugetieren ? das von auf Madagaskar lebenden Raubtieren und einiger ihrer nächsten Verwandten in Afrika und Asien. Aus molekularen Veränderungen des Erbguts konnten die Forscher schließen, wann sich die verschiedenen Arten im Laufe der Evolution voneinander abgespaltet hatten. Das geschah nach ihren Analysen vor etwa 24 bis 18 Millionen Jahren. Mit diesem Ergebnis widersprechen die Wissenschaftler zwei existierenden Theorien zur Besiedlung Madagaskars. Eine Hypothese nimmt an, dass Säugetiere bereits auf der Insel lebten, als sie sich vor 165 Millionen Jahren vom afrikanischen Festland trennte. Eine andere Theorie besagt, dass die Tiere vor etwa 45 bis 26 Millionen Jahren über eine noch bestehende Landbrücke auf die Insel gelangt waren. Die Forschungsergebnisse lassen sich vermutlich auch auf andere Spezies wie zum Beispiel Lemurenartige und Nagetiere übertragen, sagen die Forscher. Das würde bedeuten, dass alle etwa 100 Säugerarten Madagaskars in nur vier Besiedlungsereignissen auf die Insel gelangten. Bislang hatten Forscher vermutet, dass die Tiere die Insel mehrmals unabhängig voneinander besiedelt hatten.

ddp/bdw – Cornelia Pfaff
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