Petr Kral und seine Kollegen des Weizmann Instituts und der Ben-Gurion Universität in Israel haben nun eine relativ einfache Methode entwickelt, mit der Enantiomere von der einen in die andere Form umgewandelt werden können. Dabei machten sich die Forscher die Tatsache zu Nutze, dass die beiden Formen eines Enantiomers unterschiedliche optische Eigenschaften aufweisen ? die eine dreht die Polarisation eines Lichtstrahls nach links, die andere nach rechts.
Mittels eines polarisierten Laserpulses konnten die Forscher daher selektiv jeweils nur eine der beiden Formen eines Enantiomers in einer Mischung anregen. In dem Experiment wurden die angeregten Moleküle danach mittels eines zweiten Laserblitzes mit Energie versehen, so dass sie sich in ihr Spiegelbild umwandelten. Die Forscher konnten somit aus einer Mischung von Bild- und Spiegelbildmolekülen eine einheitliche Lösung herstellen.
Grundlage dieses Verfahrens ist der Umstand, dass die beiden Formen eines Enantiomers energetisch äquivalent sind. Die verschiedenen Strukturen sind allerdings durch eine Energiebarriere getrennt, die überwunden werden muss, damit sich diese in die jeweils andere Form umwandeln können. Dass die dazu notwendige Energie mittels Lichtblitzen verabreicht werden kann, ist schon seit längerem bekannt. Die Besonderheit des Experiments von Kral liegt darin, dass die Laserpulse nur eine der beiden Strukturen der Enantiomere anregen und diese damit umwandeln.