Der Schwarze Seehecht, der in kalten Polarregionen lebt, taucht möglicherweise in kalten Wasserkorridoren unter dem Äquator durch, um vom Süd- zum Nordpol zu gelangen. Diese Theorie schlagen dänische Forscher im Fachmagazin Nature (Bd. 419, S. 599) vor.
Der Schwarze Seehecht lebt normalerweise in den Gewässern der Antarktis. Der Fisch ist so gut an seine Umgebung angepaßt, dass er nur bei Wassertemperaturen von unter 11 Grad Celsius überleben kann. Der am weitesten vom Südpol entfernte Ort, an dem Schwarze Seehechte gesichtet worden waren, lag lange in der Nähe von Uruguay. Im November 2000 wurde jedoch ein siebzig Kilogramm schweres Exemplar nahe der Westküste Grönlands gefunden.
Peter Møller von der Universität Kopenhagen und seine Kollegen sind der Ansicht, dass dieser Fisch zur gleichen Art gehört wie die Seehechte der Antarktis. Da in den Gewässern rund um Grönland intensiv gefischt wird, sei es unwahrscheinlich, dass dort beheimatete Schwarze Seehechte übersehen worden seien, sagen die Wissenschaftler.
Das Tier muss also irgendwie vom Südpol bis in die nördlichen Polarregionen gewandert sein. Die Wassertemperaturen in Äquatornähe sind jedoch deutlich höher als die Temperaturen, die der Fisch gerade noch erträgt. Der Seehecht sei daher wahrscheinlich in tief liegenden kalten Ozeankorridoren nach Norden gewandert, vermutet Møller.
ddp/bdw – Christine Amrhein