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Narkosemittel können das kindliche Gehirn schädigen

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Narkosemittel können das kindliche Gehirn schädigen
Offenbar führen zahlreiche Substanzen, die die Nervenaktivität im kindlichen Gehirn reduzieren, zu bleibenden Schäden. Bei einer geringeren Regsamkeit schnellt die Selbstzerstörungsrate der Nervenzellen in die Höhe, was insbesondere die Gedächtnisleistungen beeinträchtigen kann. Auch Narkosemittel scheinen zu diesen schädigenden Substanzen zu gehören, berichten Forscher im „Journal of Neuroscience“ (Bd. 23-3, S. 876).

Die Anästhesistin Vesna Jevtovic-Todorovic von der Universität Washington in St. Louis und ihre Kollegen haben Narkosemittel, die in der Kinderheilkunde eingesetzt werden, an neugeborenen Ratten getestet. An den Gehirnen der Tiere stellten die Forscher anschließend Läsionen fest. Als die Tiere ausgewachsen waren, schnitten sie außerdem in Gedächtnistests deutlich schlechter ab als ihre Artgenossen.

Die Forscher gehen davon aus, dass es diese Zusammenhänge auch beim Menschen gibt. Im Gehirn von Kleinkindern entstehen mehr Nervenzellen, als später gebraucht werden. Daher begehen Zellen, die wenig oder gar nicht genutzt werden, einen kontrollierten Selbstmord. Durch die Narkosemittel werden möglicherweise aber auch Zellen in den Selbstmord getrieben, die eigentlich noch gebraucht werden, vermuten die Forscher.

In der Kinderheilkunde fällt diese Problematik allerdings nicht auf, da sich geschädigte Kinder weitgehend normal verhalten würden. Jevtovic-Todorovic und ihre Kollegen empfehlen daher einen zurückhaltenden Einsatz von Narkotika bei Kleinkindern. Wenn möglich, sollten Operationen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden oder der Eingriff mit einer lokalen Betäubung durchgeführt werden.

ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek
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