Schon eine Milliarde Jahre nach dem Urknall erleuchteten Quasare das Universum, in deren Zentrum supermassive Schwarze Löcher residierten. Das Rätsel, wie solche Schwarzen Löcher mit der Masse von mehreren Milliarden Sonnen in so kurzer Zeit nach dem Urknall entstanden sein können, haben jetzt Rennan Barkana von der Tel Aviv University und Abraham Loeb von der Harvard University gelöst.
Im Wissenschaftsjournal
Nature (Bd. 421, S. 329 u. 341) beweisen die Forscher, dass einige der am weitesten entfernten Quasare von einem Hof aus dunkler Materie umgeben sind. Dunkle Materie ist eine unbekannte Form von Materie, die unsichtbar ist, sich aber durch ihre Schwerkraft bemerkbar macht. Manchen Astronomen zufolge besteht der größte Teil der Materie im Universum aus dieser mysteriösen dunklen Materie.
Barkana und Loeb zeigten, dass die dunkle Materie eine charakteristische Signatur in der Strahlung von Wasserstoff-Gas hinterlassen muss, das in das Schwarze Loch fällt. Dieser Fingerabdruck wurde tatsächlich in kürzlich gemessenen Spektren von Quasaren gefunden.
Die Forscher berechneten, dass die Dunkle Materie rund um die Quasare etwa eine Billion Sonnenmassen wiegt. Aus den Berechnungen der Forscher folgt, dass sich die Galaxie rund um den ältesten Quasar in ihrem Datensatz durch den Einfluss der Schwerkraft der dunklen Materie in 200 bis 300 Millionen Jahren gebildet haben kann. Das Universum war zu diesem Zeitpunkt 900 Millionen Jahre alt.
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Ute Kehse