Mittels eines kurzen Magnetfeldimpulses untersuchten die Forscher, in welcher Zeit sich eine derartige Domäne umpolen ließ. Die Wissenschaftler schossen dazu Pulse unterschiedlicher Länge auf den Film und bestimmten gleichzeitig die Richtung der Polarität der einzelnen Stabmagneten. Diese wurden durch die Impulse in periodischer Weise hin- und hergeklappt. Eine vollständige Rotation der Domänen um 360 Grad nahm dabei etwa 300 Pikosekunden (Billionstel Sekunden) in Anspruch.
In einem weiteren Experiment stellten die Forscher mit einem anderen Untersuchungsverfahren sicher, dass die für das Umklappen einer Domäne um 180 Grad benötigte Zeit tatsächlich nur 165 Pikosekunden betrug. Theorien der Magnetisierung derartiger Domänen zu Folge hatten die Forscher damit die kleinstmögliche Umklappzeit erreicht.
Das Experiment verspricht die Herstellung schneller, magnetischer Speicher für Mobiltelefone oder digitale Kameras. Im Gegensatz zu elektronischen Speichern müssen diese nicht ständig durch einen Energieimpuls aufgefrischt werden ? sie speichern die in ihnen codierten Daten permanent. Einem breiten Einsatz magnetischer Speicher standen allerdings bis zu diesem Zeitpunkt die relativ langen Umklappzeiten von über einer Nanosekunde im Wege.
Magnetische Domänen wurden bisher mittels magnetischer Pulse umgepolt, deren Magnetfeld parallel zur Richtung der Domänen verlief. Die französische Gruppe polte ihre Domänen hingegen mit horizontalen Magnetfeldern um, und dies ermöglicht die extrem kurzen Umklappzeiten. Bevor dieses Verfahren allerdings in magnetischen Computerspeichern angewendet werden kann, müssen die Domänen zur Erleichterung der Integration mit Halbleiterstrukturen beträchtlich verkleinert werden.