Amerikanische Wissenschaftlern haben den bisher am weitesten entfernten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Wie der Onlinedienst Space.com berichtet, umkreist der jupitergroße Planet einen 5.000 Lichtjahre entfernten Stern unserer Milchstraße auf einer engen Umlaufbahn. Für einen Umlauf benötigt der Planet nur 29 Stunden. Auf seiner Oberfläche herrschen Temperaturen von mehreren tausend Grad Celsius.
Den Astronomen des Harvard-Smithsonian-Zentrums für Astrophysik gelang der indirekte Nachweis des Planeten durch die Beobachtung periodischer Helligkeitsschwankungen des Sterns: Im Rhythmus der Umlaufzeit schiebt sich der Planet alle 29 Stunden vor den Stern, dessen Leuchtstärke dann scheinbar abnimmt. Diese Helligkeitsänderungen sind winzig ? sie entsprechen dem Vorbeiflug einer Mücke an einem 300 Kilometer entfernten Autoscheinwerfer. Dennoch konnten die Forscher diese mit einem verfeinerten, hochsensiblen Verfahren nachweisen.
Gegenwärtig sind etwas mehr als hundert Planeten außerhalb unseres Sonnensystems bekannt. Die meisten von ihnen wurden bisher über die Messung von minimalen Bewegungsänderungen eines Sterns nachgewiesen. Dieses Verfahren funktioniert bis heute aber nur für relativ nahe Sterne bis etwa 160 Lichtjahre Entfernung. Mit der neuen Methode können die Astronomen bei der Suche nach fremden Planeten sehr viel weiter in den Weltraum blicken und hundert Millionen Sterne auf die Existenz von Planeten untersuchen.
ddp/bdw – Sebastian Moser