Kondome können vor Aids und verschiedenen Geschlechtskrankheiten schützen, bewahren jedoch nicht vor einer Infektion mit dem Papillomavirus. Das ergab eine Zusammenfassung verschiedener Studien, über die Wissenschaftler der Universität in Seattle im Magazin „Sexually Transmitted Diseases“ (Bd. 29, S. 725) berichten.
Etwa jeder zweite Erwachsene hat in seinem Leben Kontakt mit dem Papillomavirus, das Warzen hervorrufen kann und bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs eine wesentliche Rolle spielt. Die verschiedenen Studien ergaben, dass Kondombenutzer zwar seltener an diesen Folgen einer Infektion leiden, aber sehr wohl angesteckt werden können. Die Forscher vermuten, dass durch ein Kondom lediglich die Menge der übertragenen Viren verringert wird und es daher seltener zu schweren Infektionen kommt.
Wie das Papillomavirus den Gummischutz überwindet, konnten die Forscher jedoch nicht klären. Möglicherweise befindet es sich auch auf nicht vom Kondom geschützten Hautpartien. Denkbar ist zudem, dass einige Teilnehmer der Studien Präservative nur zur Verhütung genutzt hatten und das Virus nicht durch den Geschlechsverkehr, sondern durch andere intime Kontakte übertragen wurde.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek