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Gentechnisch hergestelltes Hormon soll Blutkonserven ergänzen

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Gentechnisch hergestelltes Hormon soll Blutkonserven ergänzen
Ein gentechnisch hergestelltes Hormon hilft schwerkranken Patienten wieder rote Blutkörperchen selbst herzustellen. Damit könnte die Anzahl der benötigten Blutkonserven reduziert werden. Das berichten amerikanische Wissenschaftler in der Medizinfachzeitschrift JAMA (Bd. 288, Nr. 22).

Howard L. Corwin und seine Kollegen vom Dartmouth-Hitchcock-Medizinzentrum in Lebanon (USA) verabreichten 1.300 Intensivpatienten wöchentlich entweder eine Spritze mit einem gentechnisch hergestellten Hormon oder mit einem wirkungslosen Placebo. Dieses künstliche Hormon gleicht einem menschlichen Botenstoff, der normalerweise in der Niere produziert wird und die Neubildung der roten Blutkörperchen steuert. Die Patienten benötigten nach der Behandlung etwa zwanzig Prozent weniger Blutkonserven, da die Anzahl ihrer roten Blutkörperchen wieder deutlich anstieg.

Nach Angaben der Forscher bekommt jeder Intensivpatient im Schnitt fünf Blutkonserven verabreicht. Neuere Untersuchungen deuten auf eine mögliche Schwächung des Immunsystems durch häufige Transfusionen hin. Ob das gentechnisch hergestellte Hormon auch in der täglichen Praxis eine bezahlbare Ergänzung herkömmlicher Blutkonserven ist, sei noch unklar, schreiben die Wissenschaftler.

Gegen eine Einführung spricht eine Studie, die im Februar 2002 in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine (Bd.346, S.469) erschienen war. Dort wird von 13 Fällen berichtet, in denen die Einnahme des Hormons zu schweren Nebenwirkungen geführt hatte. Einige Patienten bildeten Antikörper gegen die gentechnisch hergestellte Substanz. Diese Antikörper können die Knochenmarkszellen an der Bildung neuer roter Blutkörperchen hindern, was im schlimmsten Fall zu einer schweren Form von Blutarmut und sogar zur lebenslänglichen Abhängigkeit von Bluttransfusionen führen kann

ddp/bdw – Teresa Baethmann
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