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Meteoriteneinschläge erwärmten Mars nur kurzzeitig

Astronomie|Physik

Meteoriteneinschläge erwärmten Mars nur kurzzeitig
Die verästelten Flusssysteme auf dem Mars könnten durch sintflutartige Regenfälle nach größeren Asteroiden- oder Kometeneinschlägen entstanden sein. Davon sei der Mars für wenige Jahrzehnte so stark erwärmt worden, dass die Temperaturen über dem Gefrierpunkt lagen, schreiben Teresa Segura vom Ames Research Center der Nasa und Kollegen im Journal Science (Bd. 298, S. 1977).

Segura und Kollegen zeichnen ein Bild vom jungen Mars, das wenig Raum für die Entwicklung von Leben lässt. Seguras Meinung nach war der Mars schon immer kalt und unwirtlich, taute aber nach Einschlägen von Kometen oder Asteroiden für kurze Zeit auf. Ein 250 Kilometer großer Asteroid würde einen 1300 Kilometer großen Krater in den Boden graben und eine heiße Glutwolke aus geschmolzenem Gestein, Asche und Wasserdampf in die Atmosphäre blasen.

Dabei gibt es vier mögliche Quellen für das Wasser: Den Asteroiden, den Krater, die Polkappen des Mars, die von der Hitze eines Einschlags schmelzen würden, und den Marsboden, aus dem das Wasser durch die herabregnenden, heißen Trümmer quasi „herausgekocht“ werde. Insgesamt könnte so viel Wasser in die Atmosphäre gelangen, dass es ausreicht, um die gesamte Marsoberfläche mit einer 50 Meter dicken Wasserschicht zu bedecken, berechneten die Forscher.

Als die Atmosphäre nach einem solchen Einschlag allmählich abkühlte, kam es zu sintflutartigen Regenfällen. Dabei entstanden reißende Flüsse, die große Mengen Schlamm mit sich rissen und in kurzer Zeit tiefe Rinnen in den Marsboden gruben, schreiben Segura und ihre Kollegen. Schon wenige Jahre nach einem Einschlag sanken die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt und das Wasser verschwand in den Untergrund.

Als Beweis für Ihre Theorie führen die Forscher an, dass die großen Einschlagkrater und die Flusssysteme etwa gleich alt sind, nämlich mindestens 3,5 Milliarden Jahre. Zudem seien die Flüsse nicht so komplex wie auf der Erde, kleinere Zuflüsse etwa fehlen.

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Ute Kehse
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