Einen künstlich hergestellten Wirkstoff aus der Mistel erproben Ärzte derzeit an Krebspatienten in Deutschland und Frankreich. Erste Ergebnisse stellten deutsche Mediziner (am Donnerstag) auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Forschung und Behandlung von Krebs in Frankfurt vor.
Die Substanz, auch als rViscumin bezeichnet, wird von genetisch veränderten Bakterien produziert. Die chemische Zusammensetzung sei dem Wirkstoff aus der Mistel zwar sehr ähnlich, doch sei die medizinische Wirksamkeit wesentlich höher, berichtet Patrik Schöffski von der medizinischen Fakultät der Universität Hannover. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Substanz aktivierend auf das Immunsystem der Patienten wirkt. Wie er sich zur Krebstherapie einsetzen lasse, müsse sich jedoch erst noch zeigen.
Extrakte aus Misteln werden in der Alternativmedizin bereits seit einiger Zeit eingesetzt, um die Heilungsprozesse bei Krebs zu unterstützen. Doch komme der Wirkstoff in der Mistel natürlicherweise nur in geringen Mengen vor, erklärt Schöffski.
ddp/bdw ? Teresa Baethmann
Teilen: