Nach einem Selbstmordversuch nimmt in den folgenden Jahren das Risiko eines erneuten Suizids nicht ab. Im Gegenteil scheint die Rate weiterer Versuche sogar leicht zu steigen. Das berichten britische Psychologen im British Medical Journal (Bd. 325, S. 1155).
In ihrer Studie haben die Forscher das Schicksal zahlreicher Briten verfolgt, die sich in den siebziger Jahren das Leben nehmen wollten. Aus den gewonnenen Daten errechneten die Wissenschaftler, dass von tausend Menschen nach einem Selbstmordversuch jedes Jahr etwa sechs erneut versuchen, sich das Leben zu nehmen. Diese Rate steigt sogar etwas an, so dass und nach zwei Jahrzehnten innerhalb eines Jahres etwa sieben von tausend Betroffenen erneut Hand an sich legen.
Die Forscher raten daher dazu, nicht auf die Einsicht der Selbstmörder zu hoffen. Statt dessen empfehlen sie, das Leben der Gefährdeten durch eine intensive und weitsichtige Betreuung zu schützen.
Andreas Wawrzinek
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