Ein häufig vorkommendes Virus könnte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs spielen. Das berichten amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin Lancet (Ausgabe vom 16. November). Darmkrebs ist eine der häufigsten Todesursachen in Industrieländern. Oft entsteht er scheinbar spontan oder ohne genetische Vorbelastung.
Charles S. Cobbs und seine Kollegen von der Universität in Birmingham (USA) entnahmen Gewebeproben von Testpersonen mit bösartigen Darmpolypen. Die Forscher konnten bei 80 Prozent der Probanden die Bestandteile des Virus in den Wucherungen nachweisen. Labortests hatten gezeigt, dass das Virus das ungehemmte Wachstum von Krebszellen im Darm fördern kann, berichtet Cobbs.
Bis zu 70 Prozent der europäischen Bevölkerung tragen das so genannte Cytomegalovirus in sich. Das Virus gehört zur Familie der Herpesviren. Wer sich einmal damit angesteckt hat, hat es ein Leben lang. Normalerweise bremst aber ein gesundes Immunsystem seine Vermehrung, und der Betroffene wird nicht krank.
ddp/bdw – Teresa Baethmann
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