Kopfschmerz ist keine typisch weibliche Ausrede. Männer leiden dreimal häufiger unter so genannten Sexualkopfschmerzen als Frauen, haben deutsche Neurologen herausgefunden. Vor allem in den frühen Zwanzigern seien sie von dieser besonderen Form des Kopfschmerzes betroffen, berichten Achim Frese und Stefan Evers auf einem Kongress der Vereinigung Neurologischer Gesellschaften in Wien.
Die Mediziner von der Universität Münster haben in einer Studie mit mehr als 45 Patienten Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Sexualkopfschmerz untersucht. Die Mehrheit der Betroffenen litt kurz vor dem Orgasmus unter stechenden Kopfschmerzen, berichtet Evers. Bei manchen Patienten verstärke sich der Schmerz jedoch kontinuierlich während des Geschlechtsverkehrs.
Sexualkopfschmerz kommt etwa bei einem Prozent der Bevölkerung vor und wird nicht durch Verletzungen des Gehirns oder Krankheiten verursacht. Er tritt nur etwa ein bis zweimal im Monat für kurze Zeit auf. Ärzte raten Betroffenen, dann heftige sexuelle Aktivität zu meiden. Das Auftreten dieser Form von Kopfschmerzen ist unabhängig von Sexualpartnern oder besonderen sexuellen Praktiken, fanden die Neurologen. Vorbeugende Medikamente wie Betablocker gegen Migräne oder andere Schmerzmittel helfen gegen die Beschwerden.
Weitere Meldungen zum Thema Sexualkopfschmerz finden Sie im Archiv von wissenschaft.de.
ddp/bdw – Teresa Baethmann