Diese Funktion zeige, was für eine entscheidende Rolle diese Botenstoffe spielen. Bei bestimmten hormonbedingten Erkrankungen ist eventuell also nicht das Hormon als solches der Auslöser, sondern vielmehr die Tatsache, dass das falsche Protein hergestellt wurde, vermutet O´Malley. Wenn sich diese Annahme bestätigt, könnte sie die Forschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Herzkreislauferkrankungen und Krebs stark verändern.
Wird ein Gen aktiviert, übersetzen Enzyme die genetische Information für ein Protein in eine Transportform, die so genannte m-RNA. Diese wird dann wiederum am Ribosom umgesetzt, und es entsteht ein fertiges Protein. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, die m-RNA zu übersetzen ? beispielsweise können Teilbereiche übersprungen oder weggelassen werden. Aus einem einzigen genetischen Bauplan können so verschiedene Proteine gebildet werden.
Dieser Prozess wird von Wissenschaftlern auch als „alternative splicing“ bezeichnet. So können die 30.000 menschlichen Gene über 100.000 Proteine kodieren. Die Hormone übernehmen in diesem Vorgang die Schlüsselrolle, haben O’Malley und sein Team gezeigt.