Bei Mädchen, die an einem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) leiden, wird diese Störung häufig übersehen. Grund dafür ist, dass sich die neurologische Erkrankung bei Mädchen anders als bei Jungen äußert.
Während ADS-erkrankte Jungen in der Regel Hyperaktivität und Aggressivität zeigen, ziehen sich Mädchen eher von ihrem Umfeld zurück und neigen zu sozialer Isolation. Das berichtet Stephen Hinshaw von der Universität in Berkley in der Fachzeitschrift „Consulting and Clinical Psychology“ (Oktober-Ausgabe). Wenn die Krankheit unerkannt bleibe, drohe den Mädchen bereits früh ein sozialer und geistiger Abstieg.
In der bisher mit größten Untersuchungen an ADS erkrankten Kindern hatte Hinshaw Mädchen fünf Jahre lang jedes Jahr gemeinsam mit gesunden Kinder in einem Ferienlager beobachtet. Mädchen, die an ADS litten, konnten den Anweisungen des Betreuers kaum folgen. Sie neigten sehr dazu, isoliert herum zu wandern und wurden in viele Aktivitäten nicht mit einbezogen, fasst der Psychologe die Ergebnisse der Beobachtungen zusammen.
ddp/bdw – Teresa Baethmann
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