“Für die Zukunft bietet unsere Methode einen vielseitigen Weg, um neue Materialien zu entwickeln”, sagen Helene Pernot und ihre Kollegen vom Laboratoire Matière Molle et Chimie in Paris. Um Polyethylen und Polyamid dauerhaft in einem homogenen Kunststoff zu vernetzen, starteten die Forscher mit einem so genannten “Pfropfcopolymer”. Dazu heizten sie die beiden Ausgangsstoffe bis zum Schmelzpunkt auf, so dass sich die reaktiven Gruppen der Moleküle miteinander verbanden.
Ausgehend von diesem Pfropfen lagerten sich weitere Polymer-Moleküle gleichmäßig an. Bei bestimmten Bedingungen konnten die Forscher die Selbstorganisation der Polymere ausnutzen. Stabile Nanostrukturen festigten den Mischkunststoff. Das Ergebnis ist ein Material, das Hitze deutlich besser aushält und bessere mechanische Eigenschaften hat als klassische Mischpolymere.
Jährlich werden Hunderte Millionen Tonnen an Polyamid und Polyethylen produziert. Daher konzentrierten die Wissenschaftler ihre Arbeit auch auf diese beiden wirtschaftlich interessanten Kunststoffe. Mit ihrem günstigen Mischverfahren hoffen sie nun, eine ganze Palette neuer Materialien auf der Basis bekannter Ausgangsstoffe entwickeln zu können. Besonders Bruchfestigkeit und höhere Schmelzpunkte stehen dabei im Mittelpunkt ihres Interesses.