Die beiden Astronomen entdeckten an einer Seite von POX 186 einen unförmigen Bogen. Weil die Zwerggalaxie sich inmitten einer riesigen, etwa 30 Millionen Lichtjahre großen Weltraumregion befindet, die ansonsten vollkommen leer ist, kann diese Verformung nicht durch die Schwerkraft einer vorbeiziehenden großen Galaxie entstanden sein. Vacca und Corbin gehen deshalb davon aus, dass die Zwerggalaxie aus der Kollision zweier Sternhaufen hervorgegangen ist. Deren Durchmesser schätzen sie auf 300 Lichtjahre.
Dass POX 186 noch relativ jung ist, schließen die beiden Astronomen aus der Existenz einer etwa 40 Lichtjahre großen, äußerst aktiven „Sternengeburtsstätte“ im Zentrum der Zwerggalaxie. Hier entsteht im Durchschnitt alle 20 Jahre ein neuer Stern.
Vacca und Corbin glauben, dass die Sternhaufen, aus denen sich die Zwerggalaxie bildete, die „kosmischen Bauklötze“ repräsentieren, aus denen sich alle Galaxien des Universums formten. Ihre Entdeckung einer jungen Zwerggalaxie in einer leeren Weltraumregion unterstützt die so genannte Downsizing-Hypothese, wonach sich die größten Galaxien im Universum zuerst und die kleinen zuletzt gebildet haben. In relativ leeren Raumbereichen hat die Gravitation es einfach viel schwerer, genügend Materie zusammenzuklumpen.