Drei Theorien sollen allerdings in dem geplanten ESA-Programm weiterverfolgt werden. Die erste befasst sich mit den Ursachen der merkwürdigen Flugbahnen der Raumsonden Pioneer 10 und 11. Diese lassen bislang sich nicht mit den Einflüssen der Schwerkraft bekannter Massen in unserem Sonnensystem erklären. Die geplante Sputnik-5-Mission soll den Ursachen auf die Spur kommen.
Der zweite Vorschlag umfasst für die Internationale Raumstation geplante Experimente mit Antimaterie. Insbesondere soll geklärt werden, ob die Schwerkraft auf diese in anderer Weise wirkt als auf gewöhnliche Materie.
Der dritte von den Forschern ausgewählte Ansatz ist eng mit dem Anti-Schwerkraft Programm des Flugzeuggiganten Boeing verwandt (bdw berichtete im Newsticker). Dieses untersucht den Einfluss rotierender Supraleiter und superfluider Flüssigkeiten auf das über ihnen befindliche Schwerefeld.
Die ESA-Forscher sind sich darüber im klaren, dass derartige Programme niemals zu einer Aufhebung der Schwerkraft oder zu neuen Flugzeugantrieben führen werden. Allerdings wäre selbst eine kleine Veränderung des Schwerefelds von großer Bedeutung für die Herstellung hochreiner Materialien, da sich die Schwerkraft oftmals negativ auf Kristallzüchtungsprozesse auswirkt.