Armdicke Lianen breiten sich wie Unkraut in den Wäldern von Peru, Bolivien und Ecuador aus: Allein in den vergangenen zwanzig Jahren hat sich ihre Zahl verdoppelt ? mit tödlichen Folgen für den alten Baumbestand des Dschungels und damit möglicherweise auch mit Auswirkungen auf das Klima. Das berichtet ein internationales Forscherteam um Oliver Phillips von der Universität in Leeds (GB) in der Fachzeitschrift “Nature” (Bd. 418, S. 770).
Unter dem Gewicht der Schlingpflanzen brechen die Äste der Urwaldbäume, und zudem sperren die Lianen das Sonnenlicht aus. Dadurch sterben die Urwaldriesen langsam ab. Nachwachsende junge Triebe können nicht mehr die gleichen Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid aufnehmen, so dass der schützende Einfluss des Regenwalds auf das Weltklima gestört werden könnte.
Der ansteigende Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre begünstigt das Wachstum der Lianen. Sie breiten sich heute schneller aus als in der Zeit vor der industriellen Revolution, berichtet Christian Körner von der Universität Basel in einer Studie, die in Kürze im Fachmagazin “Global Change Biology” erscheint.
ddp/bdw ? Barbara Witthuhn
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