Aufgrund der Auswertung von Satellitendaten aus den Jahren 1990 bis 1997 gelangen die Forscher zu einer jährlichen Abholzungsrate von 58.000 Quadratkilometern. Rechnet man die jährliche Aufforstungsrate dagegen, dann bleiben unter dem Strich 49.000 Quadratkilometer übrig. Zum Vergleich: Das ist ein wenig mehr als die Fläche von Niedersachsen. Die UN-Studien gaben für diese letzte Zahl 64.000 Quadratkilometer an.
Den UN-Zahlen zufolge gelangen durch die Abholzung jährlich 1,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre. Hinzu kommen noch 6,3 Milliarden Tonnen durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe. Etwa die Hälfte dieses Kohlendioxids verbleibt in der Atmosphäre und 2,3 Milliarden Tonnen werden von den Ozeanen aufgenommen. Übrig blieben nach der UN-Rechnung weitere 2,3 Milliarden Tonnen, die dieser Rechnung zufolge hauptsächlich von Wäldern hätten aufgenommen werden müssen.
Das Problem: So gründlich die Wissenschaftler auch suchten, zählten und schätzten ? so viele Wälder gibt es auf der Erde einfach nicht. Die eine Milliarde Tonne Kohlendioxid, die nach einer Abschätzung der EU-Forscher übrig bleibt, scheint dagegen realistischer zu sein. Darüber hinaus glaubt David Schimel vom National Center for Atmospheric Research in Boulder: „Die neuen Schätzungen könnten die Ergebnisse von Klimamodellen verändern.“