Schlaf hilft, motorische Fähigkeiten zu erlernen. Dabei ist es egal, ob beispielsweise ein angehender Pianist abends oder morgens seine Fingerübungen macht ? Hauptsache, er schläft unmittelbar danach. Darüber berichten Wissenschaftler der Universität Lübeck in einer Vorabveröffentlichung der Fachzeitschrift „Proceedings“ der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften (Ausgabe vom 12. bis 16. August).
In ihrer Untersuchung ließen die Forscher um Stefan Fischer 52 ausgeschlafene Rechtshänder die Finger ihrer linken Hand in verschiedenen Kombinationen bewegen: Die Testpersonen sollten so schnell und akkurat wie möglich Finger und Daumen zusammentippen. Eine Gruppe blieb danach acht Stunden wach, während die anderen sich schlafen legten. Anschließend prüften die Forscher ihre Fingerfertigkeit.
Die Probanden, die geschlafen hatten, schnitten dabei deutlich besser ab: Sie machten 30 Prozent weniger Fehler und waren bis zu einem Drittel schneller als die Wachgebliebenen. Schlaf sei demnach hilfreich, um Bewegungen zu erlernen, etwa für ein Instrument oder eine Sportart.
Auch US-amerikanische Wissenschaftler hatten jüngst herausgefunden, dass neu erlernte Bewegungsabläufe sich im Schlaf besser einprägen. Sie raten, abends zu üben und morgens auszuschlafen.
ddp/bdw – Carolin Muck