Genmanipulierte Nutzpflanzen können ihr Erbgut auf wildlebende Verwandte übertragen. Diese vererben die neuen Gene auch an die folgenden Generationen. Das haben Wissenschaftler von der Universität in Ohio erstmals beobachtet, wie Allison Snow und ihre Kollegen auf dem Jahrestreffen der Amerikanischen Ökologischen Gesellschaft berichteten.
Die Forscher hatten Sonnenblumen mit einem zusätzlichen Gen versehen, das Schädlinge abhält. Sie kreuzten die Pflanzen mit unbehandelten Sonnenblumen und stellten fest, dass die resultierenden Mischsonnenblumen ebenfalls weniger von Insekten angenagt wurden und bis zu fünfzig Prozent mehr Samen enthielten ? das Gen also auch bei ihnen wirkte.
„Wir sind überrascht, dass ein einzelnes übertragenes Gen einen so entscheidenden Effekt auf die Samenproduktion ausübt,“ sagte Snow. „Es kann noch eine ganze Reihe weiterer, bisher unbekannter Wirkungen.“ Diese wollen die Forscher nun untersuchen, da sich viele genveränderte Pflanzen mit wild lebenden Verwandten kreuzen könnten.
ddp/bdw ? Barbara Witthuhn