Bakterien und Archaea sitzen dicht an dicht in riesigen Matten und setzen große Mengen von Methan und dem im Meerwasser reichlich vorhandenen Sulfat um. Dadurch bilden sich enorme Mengen von Biomasse ? und der Kalk als Abfallprodukt. So entstehen im Laufe der Zeit gewaltige Riffe. Das Wasser enthält dort, wo die Mikroorganismen leben, keinen gelösten Sauerstoff. Diese Entdeckung überraschte die Forscher, die bisher annahmen, dass nur Organismen Methan umsetzen können, die dieses Gas reichlich zur Verfügung haben.
In der Erdgeschichte könnte Biomasse somit auch schon in einer Atmosphäre entstanden sein, die noch keinen Sauerstoff enthielt. „Das wirft ein völlig neues Licht darauf, wie die Welt vor etwa 2,3 Milliarden Jahren ausgesehen haben mag, als noch kein Sauerstoff vorhanden war“, sagte Michaelis gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. Solche Riffe könnte es auch in den frühen Ozeanen gegeben haben, als Sauerstoff nur ein Spurenelement in der Atmosphäre war, schreiben die Forscher.