Seit vier Jahren setzt die Erde um die Hüfte „Speck“ an: Ihr Umfang ? gemessen um den Äquator ? nimmt langsam zu. Davor war die Erdkugel 25 Jahre lang immer „schlanker“ geworden. Wissenschaftler rätseln noch, was die Kehrtwende ausgelöst haben könnte. Ihre Ergebnisse diskutieren sie im Fachmagazin „Science“ (Bd. 297).
Die Erde hat keine perfekte Kugelgestalt, sondern ähnelt eher einem zusammengedrückten Gummiball, der in der Mitte etwas fülliger ist. Bis 1998 nahm der Umfang um den Äquator ab, wie Lasermessungen zeigten. Forscher schrieben diesen Effekt den abschmelzenden Polkappen zu, die seit der letzten Eiszeit kleiner und leichter werden und so immer weniger Druck auf die Erde ausüben.
Dass der Erdumfang nun wieder zunimmt, könnte an Massenverschiebungen im Grenzbereich zwischen äußerem Erdkern und Erdmantel liegen, vermuten die Forscher. Weder der Anstieg des Meeresspiegels, noch eine beschleunigte Gletscherschmelze könnten das Phänomen zufriedenstellend erklären.
ddp/bdw – Barabara Witthuhn
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