Hunde lassen sich nicht beschummeln, wenn es um ihre tägliche Portion Hundekuchen geht: Sie können zählen. Das hat ein brasilianischer Verhaltensforscher bei Mischlingen beobachtet, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist (Ausgabe vom 3. August, S. 20).
Mit einer Methode, mit der Wissenschaftler schon erwiesen haben, dass fünf Monate alte Babys zählen können, hatten Robert Young von der
Pontifical Catholic University of Minas Gerais in Belo Horizonte und seine Kollegen die „mathematischen“ Fähigkeiten von elf Mischlingshunden getestet. Dazu zeigten die Forscher den Tieren einige Hundeleckereien und deckten diese anschließend mit einem Schirm ab. Sie legten einzelne Happen dazu oder nahmen welche weg ? teilweise von den Tieren unbemerkt. Schließlich entfernten die Wissenschaftler den Schirm wieder und zeigten den Hunden erneut die Leckereien.
Hatten die Forscher dabei heimlich einen Happen dazugelegt oder entfernt, waren die Tiere sichtlich verwirrt: Die Hunde starrten viel länger die Nahrung, wenn die Summe nicht aufging.
Hunde stammen von Wölfen ab, die in großen sozialen Rudeln leben. Für die Tiere in der Wildnis könnten diese einfachen mathematischen Fähigkeiten eine entscheidende Rolle spielen, erklärt Young die Ergebnisse seiner Versuche. So kann ein Wolf beispielsweise erkennen, wie viele Verbündete und wie viele Konkurrenten er in seinem Rudel hat.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff