Mit dem Antibiotikum Tetracyclin lassen sich möglicherweise auch Hirnerkrankungen wie die Creutzfeld-Jakob-Krankheit, Scrapie und Rinderwahnsinn (BSE) bekämpfen. Es verändert die Struktur der Erreger so, dass körpereigene Enzyme sie zersetzen können. In Versuchen mit Hamstern verzögerte das Medikament den Ausbruch von Scrapie und erhöhte die Überlebensdauer der Nager. Dies berichten die Wissenschaftler um Fabrizio Tagliavini in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Proceedings“ der Amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaft.
Hirnerkrankungen wie BSE werden durch sogenannte Prionen verursacht. Das sind Eiweißmoleküle, die in einer ähnlichen Gestalt auch natürlich im Körper vorkommen. Die krankhaften Prionen können ? anders als die körpereigenen ? nicht durch Enzyme abgebaut werden und reichern sich im Körper an.
Tetracyclin ist eines der am meisten verwendeten Antibiotika. Es gehört zu der Gruppe der „Breitband-Antibiotika“, die gegen eine Vielzahl von Bakterien eingesetzt werden können.
ddp/bdw – Barbara Witthuhn
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