„Wenn wir heute damit beginnen, an einem Telemetrie-System im nahen Infrarot-Bereich zu arbeiten, könnte es in 10 bis 15 Jahren zur Verfügung stehen“, so Bland-Howthorne. Bis dahin könnten sich die Astronomen eines Tricks bedienen: Aus den enormen Datenmengen ihrer Weltraumsonden können direkt an Bord der Satelliten die wichtigen Informationen herausgefiltert werden. Für diese Daten reichen die Radiowellen-Kanäle aus. „Das funktioniert gut, solange wir keine Überraschungen erwarten“, sagt Martin Harwit, Koautor der Studie von Cornell University. Doch neue Erkenntnisse in der Wissenschaft beruhen gerade besonders auf solche unerwarteten und überraschenden Daten. Diese gingen mit dieser Methode unweigerlich verloren.
Viele Komponenten für diese Laser-Kanäle ins All könnten sich die Entwickler von der irdischen Breitband-Technologie abschauen. Glasfasernetze übertragen die gigantischen Datenpakete bereits in einem vergleichbaren Frequenzbereich. Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA testete auch bereits eine Laser-Leitung zwischen den Satelliten SPOT-4 und ARTEMIS. Zwar übertrugen die Forscher auf diesem Kanal eine Datenrate von nur 50 Megabits pro Sekunde, doch könnte die Kapazität um ein über Tausendfaches ausgebaut werden.
„Ein solches System wäre sehr effektiv und gar nicht mal zu teuer“, sagt Harwit. Er schätzt die Kosten der Bodenstationen auf 300 bis 400 Millionen Euro. Dennoch äußert sich ESA-Forscher Gotthard Oppenhäuser noch skeptisch: „Das Potenzial der Radiowellen ist noch nicht ausgeschöpft und mit dem Laser kommen auch technische Schwierigkeiten. Für eine Weile wird es noch keinen Datenstau geben und Radiofrequenzen können noch viel mehr leiten als der Nutzer heute braucht.“