Mit Hilfe von Stammzellen aus dem Knochen von Mäusen ist es amerikanischen Forschern gelungen, die Augen der Tiere vor möglichen Altersschäden und den Folgen von Diabetes zu bewahren. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihr Verfahren auch am Menschen erprobt wird, schreiben sie in der kommenden Ausgabe des Fachblattes „Nature Medicine“.
Das Team um Martin Friedlander vom Scripps Forschungs-Institut in Kalifornien hat aus dem Knochenmark von Mäusen zunächst Zellen gewonnen, die normalerweise bei der Bildung von Blutgefäßen helfen. Spritzten die Forscher die Zellen hinter die Netzhaut der Tiere, bildeten sich dort dann auch neue Blutgefäße. Eine ähnliche Behandlung könnte nach Vorstellung der Wissenschaftler beim Menschen den Folgen von Diabetes vorbeugen: Fast alle Diabetiker entwickeln im Laufe mehrerer Jahrzehnte Sehschwierigkeiten, weil die Blutversorgung der Netzhaut durch die Krankheit in Mitleidenschaft gezogen wird.
Doch nicht immer ist eine mangelnde Blutversorgung der Netzhaut die Ursache von Blindheit. Die sogenannte Makulardegeneration, der häufigste Grund für Blindheit im Alter, entsteht gerade durch ein zu starkes Gefäßwachstum im Auge. Friedlander und seine Kollegen ist es jedoch auch gelungen, Knochenzellen genetisch so zu verändert, dass sie im Auge von Mäusen Gefäßwachstum unterdrücken. Auch dieses Verfahren könnte eines Tages vielleicht Menschen helfen, erklären die Forscher.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek