Britische Forscher haben ein Computersystem entwickelt, das den weiteren Verlauf einer Brustkrebserkrankung vorhersagen kann. Mit dem System lasse sich präzise abschätzen, ob sich die Krankheit auf andere Körperteile ausdehnen wird oder ob der Krebs in den kommenden fünf Jahren zurückkehrt. Es soll Ärzten die Wahl der richtigen Krebstherapie erleichtern, berichtet die Universität von Newcastle upon Tyne.
Das von Gajanan Sherbet und Raouf Naguib entwickelte System analysiert Mikroskop-Bilder von Gewebeproben betroffener Frauen. Anhand des Anteils des Gewebes mit krankhaft verändertem Erbgut, der Größe und Form des Zellkerns und anderer Kriterien beurteilt der Computer dabei die „Bösartigkeit“ des Tumors. Verarbeitet werden diese Informationen in einem so genannten neuronalen Netz, das menschliche Denk- und Lernprozesse simuliert, und mithilfe von „Fuzzy-Logik“, die auch Stufen zwischen den logischen Begriffen „wahr“ und „unwahr“ kennt.
Nachdem die Forscher das System anhand fünfzig realer Fallbeispiele „trainiert“ hatten, testeten sie es an fünfzig weiteren Fällen. Neun von zehn Analysen des weiteren Krankheitsverlaufs stimmten dabei mit den tatsächlichen überein. Dennoch seien noch weitere Tests erforderlich, bevor das Programm zur Analyse in Kliniken verwendet werden könne, so die Forscher.
ddp/bdw – Ulrich Dewald