Die Maya tranken bereits vor 2.600 Jahren Kakao: Amerikanische Forscher fanden Spuren des Getränks in antiken Keramikgefäßen aus dem mittelamerikanischen Staat Belize. Der Kakaorest ist etwa tausend Jahre älter als die bisher nachgewiesenen Rückstände der Trinkschokolade, berichten die Wissenschaftler in Nature (Bd. 418, S. 289).
Das Gefäß, in dem die Forscher Kakaospuren entdeckten, hat einen Ausgießer und einen Henkel ? ähnlich wie eine Teekanne. Die Maya benutzten es möglicherweise, um Schaum auf der Schokolade zu erzeugen, den sie besonders köstlich fanden. Dafür gossen sie die Schokolade aus einiger Höhe von einem Gefäß in ein anderes, wie antike Inschriften aus der klassischen Mayaperiode (250 bis 900 nach Christi Geburt) belegen.
Mit dem heute in Europa bekannten Kakao hatte die Trinkschokolade der Maya wenig gemein: Sie war ungesüßt, bitter und wurde mit Gewürzen wie Chilipfeffer zubereitet. Der Mailänder Girolamo Benzoni beschreibt in seinem 1565 erschienenen Reisebericht die südamerikanische Schokoladenvariante eher als „Säugetränk“ denn „eines Menschen Getränk“ ? für die Mayas war ihr Kakao aber ein Geschenk der Götter.
Belize, ein ehemaliger Teil des Mayareichs, liegt an der karibischen Küste Mittelamerikas. Mexiko und Guatemala umgeben das kleine Land.
ddp/bdw ? Barbara Witthuhn