Nach den Erkenntnissen der Forscher wären daher neue Medikamente denkbar, in denen Moleküle die T-Zellen „Vif-sicher“ machen. Schon seit den 1980er Jahren ist bekannt, dass das Regulatorgen Vif irgendeine Art von Verteidigungssytem der Zellen neutralisiert. Aber erst jetzt konnte dieses Abwehrsystem mit CEM 15 in Verbindung gebracht werden. „Es gibt noch immer viel über Vif zu lernen. Momentan wird an der Identifikation von Substanzen gearbeitet, die Vif binden und dessen Funktion in der Zelle unterdrücken können“, dämpft Malim verfrühte Erwartungen.
Das humane Immunschwächevirus (HIV) gehört zur Gruppe der RNA-Retroviren. Diese Viren vermehren sich, indem sie zunächst ihre RNA mit Hilfe eines Enzyms in DNA umschreiben und diese dann in das Genom der infizierten Zelle einbauen. Dort dient die DNA als Kopiervorlage für virale RNA und die Herstellung von Virenproteinen.
HIV befällt Zellen des Immunsystems mit einer Oberflächenstruktur, die ein Andocken des Virus an die Zelle ermöglicht ? vor allem T-Helfer-Zellen werden von HIV befallen. T-Helfer-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Koordination des Immunsystems. Bei einer Reduktion der Anzahl der T-Helfer-Zellen kann deshalb das Immunsystem seine Aufgaben nicht mehr erfüllen.