Nervenzellen aus der eigenen Nase könnten gelähmten Patienten wieder auf die Beine helfen. Die so genannten Olfaktorischen Hüllzellen sollen eine Art Brücke zwischen den durchtrennten Teilen des Rückenmarks bilden, um die Nervenzellen durch den zerstörten Bereich zu leiten. Diese an Ratten entwickelte Methode wenden australische Neurologen jetzt erstmals an menschlichen Patienten an, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Gelähmte Ratten, die auf diese Weise behandelt wurden, konnten ihre Beine anschließend wieder bewegen. Für Menschen war diese Behandlung bisher jedoch ungeeignet, da von einem Patienten nicht genügend Zellen gesammelt werden können, um ein durchtrenntes Rückenmark zu überbrücken. Das Team um Alan Mackay-Sim von der Griffith Universität in Brisbane konnte dieses Problem lösen: Die Mediziner entnehmen unter örtlicher Betäubung einige Zellen und vermehren sie in einer Zellkultur.
Olfaktorische Hüllzellen verbinden die Sinneszellen der Nasenschleimhaut mit dem Gehirn. Im Gegensatz zu den meisten anderen Nervenzellen kann der Körper diese während des ganzen Lebens neu bilden ? vermutlich, weil sie beispielsweise bei einer Infektion leicht zerstört werden.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff
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