Einem Mitmenschen scheint man eher zu trauen, wenn er einem ähnlich sieht. Das berichtet die kanadische Psychologin Lisa M. DeBruine im Fachmagazin „Proceedings“ (Bd. 269, S. 1307) der Könglichen Gesellschaft in London.
Die Forscherin von der McMaster-Universität in Hamilton ließ Probanden am Computer mit virtuellen Gegnern um Geld spielen. Mit einfachen Regeln: Traute der Proband seinem Gegenüber, konnte er mehr Geld gewinnen, aber auch mehr verlieren, falls der Gegner ihn betrog. Während des Spiels prangte ein Bild des Gegners, das DeBruine zuvor am Computer bearbeitet hatte, auf dem Bildschirm. Hatte die Forscherin das Bild mit dem des Probanden verschmolzen, schenkte dieser seinem virtuellen Gegner mehr Vertrauen. War das Gesicht dem seinen nicht ähnlich, zeigte sich der Proband dagegen misstrauischer.
Ursache für das Vertrauen war jedoch nicht, dass es dem Probanden einfach bekannt vorkam: In anschließenden Tests misstrauten sie Gesichtern, in die DeBruine Bilder von Prominenten gemischt hatte, genauso wie fremden Gesichtern.
ddp/bdw – Marcel Falk
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